„Wir sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt“

„Wir sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt“

Die Kernwerte von Subaru sind der Allradantrieb und der Boxermotor

Wir sprachen mit Volker Dannath, Geschäftsführer der Subaru Deutschland GmbH

DIE AUTOSEITEN: Die Automobilbranche ist derweil im Umbruch, sie ist turbulent. Wie fährt die Marke Subaru in Deutschland?

Volker Dannath: Das der Markt sich verändert, sollte keine Überraschung sein. Wir konzentrieren uns zusammen mit unserem hervorragenden Händlernetz jeden Tag auf unser Geschäft und versuchen unsere Kundschaft bestens zu bedienen. Mit unseren Ergebnissen, die sich deutlich besser als der Markt entwickelt haben, sind wir zufrieden.

DIE AUTOSEITEN: Wie viele Fahrzeuge waren es im vergangenen Jahr und was haben Sie sich für 2024 vorgenommen?

Volker Dannath: Als Nischen-Hersteller hat Subaru im deutschen Markt im letzten Jahr knapp 5.000 Einheiten in die Zulassung gebracht. Wir planen dieses Jahr eine Steigerung – möchten über die 5000, bestenfalls knapp unter 6000 Zulassungen kommen.

DIE AUTOSEITEN im Gespräch mit Volker Dannath, Geschäftsführer Subaru Deutschland GmbH

DIE AUTOSEITEN: Wie wohl fühlt sich die Marke Subaru in Deutschland? Ist es da von Vorteil, wenn man ein kleineres Unternehmen ist?

Volker Dannath: In einem kleinen Unternehmen sind die Strukturen und die Prozesse etwas kompakter. Insbesondere, und das ist für uns in der heutigen Zeit wichtig, in der Regel zügiger umzusetzen als in größeren Unternehmen. Wir fühlen uns zusammen mit unserem großartigen Händlernetz sehr wohl und haben Spaß und Freude an unserem Geschäft. Dies spiegelt auch der Marken Monitor aus den Jahren 2022 und 2023 wider, das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) in Geislingen jährlich ermittelt. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in den letzten beiden Jahren zwei Siege beim Marken Monitor einfahren konnten und wir im Gesamtranking auf Nummer zwei hinter Porsche liegen.

DIE AUTOSEITEN: Stichwort E-Mobilität. Wie geht Subaru das Thema an und mit welchen Produkten?

Volker Dannath: Wir haben die E-Mobilität seit 2019 im Programm. Subaru ist mit den Mild-Hybrid-Modellen Subaru XV, Impreza und Forester gestartet – die Palette ist und wird Zug um Zug erweitert werden. Wir können mit unserem Solterra, den ersten rein batterieelektrisch betriebenen Subaru anbieten. Natürlich spüren wir auch die Krise, in der sich die E-Mobilität in Deutschland gerade befindet. Wir sind, was den Solterra angeht, im Plan. Aber auch hier haben wir vom Start weg gesagt, dass wir sehr vorsichtig planen, weil es sich schon Mitte des letzten Jahres abgezeichnet hat, dass es mit der E-Mobilität Schwierigkeiten geben könnte. Hier erlaube ich mir daran zu erinnern, dass Ende August 2023 die Umweltprämie für gewerbliche Zulassungen beendet wurde. Das hat zu Reaktionen aus dem Markt geführt. Darauf haben wir uns eingestellt. Zudem hat die Ladeinfrastruktur auch noch einiges aufzuholen.

Preis reduziert
Der vollelektrische Solterra ist jetzt zu Preisen ab 49.990 Euro erhältlich. Neben einer Preisreduzierung von bis zu 8.500 Euro je nach Ausstattungslinie verlängert Subaru auch nochmals seine erweiterte Umweltprämie: Wird das bestellte Elektro-SUV bis spätestens Jahresende zugelassen, können Kunden dadurch weitere 7.500 Euro sparen. „Vollelektrisch ohne Kompromisse: Der Solterra wird durch die Kombination aus Preisreduzierung und der nochmals verlängerten erweiterten Umweltprämie bis zu 16.000 Euro günstiger, ohne Abstriche bei Ausstattung und Komfort hinzunehmen. Mit dieser Positionierung wollen wir den Umstieg auf die Elektromobilität vereinfachen und noch mehr Menschen für die alternative Antriebstechnik begeistern“, erklärt Volker Dannath, Geschäftsführer der Subaru Deutschland GmbH. Der Solterra ist das erste Elektrofahrzeug der japanischen Allradmarke in Europa. Er baut auf einer speziell entwickelten E-Plattform auf und verfügt über einen kraftvollen Elektroantrieb mit zwei jeweils 109 PS (80 kW) starken Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse. In Kombination mit einer 71,4 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie fährt das Elektrofahrzeug bis zu 466 Kilometer weit, ehe ein Ladestopp eingelegt werden muss. An 150-kW-Schnellladesäulen (DC) wird der Akku in rund 30 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen.

DIE AUTOSEITEN: Sie haben eine relativ breite Modellpalette, die Ihnen heute zugutekommt, beispielsweise die Hybrid-Antriebe. Jetzt kommt mit dem Crosstrek ein ganz neues Modell auf den Markt und auch der Impreza ist neu. Wie werden die Fahrzeuge im Markt angenommen?

Volker Dannath: Erfreulicherweise sehr gut. Wir haben den Crosstrek als Nachfolger des Subaru XV und den neuen Impreza in der sechsten Generation am 27. Januar dieses Jahres in Deutschland eingeführt. Wenn wir auf den Kaufvertragseingang schauen, sind wir sehr zufrieden. Das Fahrzeug hat sich als äußerst alltagstauglich erwiesen, bis jetzt alle Erwartungen erfüllt und wird von der Kundschaft gut angenommen – das passt, darauf lässt sich aufbauen.

DIE AUTOSEITEN: Subaru hat von seiner Marken-Tradition einen speziellen Ruf – Stichwort Förster und Jäger. Ist der für Sie noch aktuell?  

Volker Dannath: Mehr denn je; bei uns sind nicht nur unsere langjährige Kundschaft der Jäger und Förster herzlich willkommen, sondern für uns ist jeder Kunde sehr wichtig. Aber so wie es eben schon seit vielen Jahren ist, freut es uns natürlich jedes Jahr, dass wir in der Jägerschaft so viele treue Kunden haben. Wir pflegen diese Kontakte auch intensiv und hoffen, dass wir diese Kundschaft noch lange zu uns zählen dürfen.

Der neue Crosstrek

DIE AUTOSEITEN: Wie würden Sie den Marken-Kern von Subaru beschreiben?

Volker Dannath: Die Kernwerte von Subaru sind auf der einen Seite der permanente symmetrische Allradantrieb, der Sicherheit gibt und mit dem Sie in der Regel überall hinkommen. Auf der anderen Seite ist der bewährte Boxermotor mit seinem niedrigen Schwerpunkt, der, insbesondere bei Kurvenfahrt oder bei einem Frontalaufprall ebenfalls zusätzliche Sicherheit gibt. Als einen weiteren Bestandteil des Subaru-Marken-Kerns haben wir seit einigen Jahren die Sicherheit. Mit unserem Fahrerassistenzsystem „EyeSight“, welches jetzt im Crosstrek in der vierten Generation eingebaut ist, haben wir großen Zuspruch erhalten. Dieses System ist schon mehrfach ausgezeichnet worden und kann Unfallfolgen mindern oder bestenfalls sogar Unfälle verhindern. Dazu gibt es in unseren Fahrzeugen noch weitere Sicherheitsfeatures, über die man sich bei unseren Händlern bestens informieren und diese auch während einer Probefahrt testen kann.

DIE AUTOSEITEN: Wie kann man sich dies im Detail vorstellen?

Volker Dannath: Das EyeSight-System ist ein kamerabasiertes Assistenzsystem. Man muss sich dies so vorstellen: in der Frontscheibe, links und rechts, auf Höhe des Innenspiegels sind zwei Objektive installiert; und in der Mitte des Innenspiegels beim neuen Crosstrek und beim neuen Impreza noch ein drittes Objektiv – dies ist hier schon die vierte Generation. Diese Linsen beobachten in einem breiten Winkel die Fahrbahn vor dem Fahrzeug. Sie suchen nach eventuellen Hindernissen, um dann in Millisekunden bei eventuell drohender Gefahr dafür Sorge zu tragen, dass z.B. automatisch eine Notbremsung eingeleitet wird – und dann niemand zu Schaden kommt, im Fahrzeug und natürlich außerhalb des Fahrzeugs.

DIE AUTOSEITEN: Mit welchen Modellen wollen Sie Ihre Neukunden ansprechen?

Volker Dannath: Wir sind davon überzeugt, dass wir die richtigen Modelle für eine möglichst breite Kundschaft haben – mit unseren bewährten Allrad-Produkten. Oder beispielsweise mit dem Subaru Outback, einer der wenigen großen Kombis, die eine gebremste Anhängelast von 2,2 Tonnen haben. Das ist eine andere Kundschaft, wie bei einem Fahrzeug aus dem C-Segment, aber hier können wir ja unsere neuen Erfolgsmodelle Impreza oder Crosstrek anbieten. Letztendlich möchte ich auch unseren, seit vielen Jahren bewährten, Forester erwähnen. Über das Angebot in der E-Mobilität, insbesondere dem Solterra hatten wir ja schon gesprochen. Last but not least schätzen unsere Kunden sehr, dass wir für alle Verbrenner-Modelle eine 5-jährige Vollgarantie und für den Solterra eine 8-jährige Vollgarantie anbieten.

DIE AUTOSEITEN: Können Sie sich zum heutigen Zeitpunkt glücklich schätzen, dass Sie nicht so viele reine vollelektrische Modelle im Portfolio haben?

Volker Dannath: Wenn Sie mich so direkt fragen, da muss ich Ihnen auch eine klare Antwort geben: Wir sind froh, dass wir neben unserem Solterra auch noch unsere Verbrenner-Modelle anbieten können. Das wird von unserer Kundschaft honoriert. Selbstverständlich fragen wir unsere Kunden, wie soll denn ihr nächstes Fahrzeug aussehen, würden sie sich eventuell für ein Elektrofahrzeuge interessieren? Wir hören von vielen Kunden und Interessenten: „Ja, wir hätten sehr gerne ein Elektrofahrzeug. Wir sind uns aber gegenwärtig nicht sicher, ob es der richtige Zeitpunkt ist. Können wir das jetzt schon kaufen oder sollen wir nicht noch ein paar Jahre warten?“

DIE AUTOSEITEN: Was ist von Subaru in der Zukunft zu erwarten?  

Volker Dannath: Von Subaru ist in der Zukunft viel zu erwarten. Ich hatte eingangs erwähnt, dass wir im Januar 2024 mit unserem neuen Impreza und mit dem neuen Crosstrek bereits zwei Fahrzeuge neu im deutschen Markt positioniert haben. Das wird im Laufe des Jahres mit Sondermodellen weitergehen. Wir werden beim Forester zwei Sondermodelle bringen und eines beim Outback. Anfang 2025 kommt der neue Forester und dann geht es natürlich gleich weiter mit der Elektromobilität. Da kann ich Ihnen sagen, dass wir bis Ende 2026 planen, drei zusätzliche Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Und nochmals vier weitere E-Modelle bis Ende 2028, sodass wir, was allein die Elektromobilität angeht, noch mal zusätzlich mit sieben neuen Fahrzeugen rechnen dürfen.

DIE AUTOSEITEN: Dann ist die Marke für die Zukunft gut aufgestellt….

Volker Dannath: Ja, das ist richtig. Wir sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt.