„Opel ist eine junge und attraktive Marke“
Wir sprachen mit Rebecca Reinermann, Vice President Marketing und Mitglied des Executive Committee der Opel Automobile GmbH
DIE AUTOSEITEN: Frau Reinermann, 125 Jahre Opel Automobilbau ist ein ganz besonderes Jubiläum, feiert die Marke dieses außergewöhnliche Datum auch mit seinen Kunden?
Rebecca Reinermann: Absolut, wir sind eine Kunden-orientierte Marke. Die Kundenerwartungen zu erfüllen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ist unser klarer Anspruch. Und so feiern wir mit unseren Kunden, mit Fans und Freunden der Marke sowie unseren Mitarbeitern dieses ganz besondere Jubiläum der Automobilgeschichte – und unser klares Bekenntnis zu deutscher Ingenieurskunst, Qualität und Präzision. So macht Opel individuelle Mobilität seit 1899 für alle erschwinglich. Ich freue mich sehr über unsere ‚Jubiläums-Kampagne‘ – mit besonders attraktiven Leasingkonditionen für den Opel Astra Sports Tourer aus Rüsselsheim und den Opel Grandland aus Eisenach.
DIE AUTOSEITEN: Feiern Sie das ganze Jahr?
Rebecca Reinermann: Ja, wir feiern sozusagen das ganze Jahr mit diversen Aktivitäten. Nehmen Sie nur den Tag der offenen Tür Anfang Juni, bei dem sogar der Bundeskanzler vor Ort in Rüsselsheim an unserem Opel-Stammsitz war. Im Fokus stehen hierbei insbesondere unsere neuen Produkteinführungen. So sind wir fest davon überzeugt, dass der neue Grandland und der neue Frontera im wahrsten Sinne des Wortes ‚ein Fest‘ für unsere Kunden sein werden.
DIE AUTOSEITEN: Wie schätzen Sie heute die Position der Marke Opel innerhalb des Stellantis-Konzern ein?
Rebecca Reinermann: Wir sind die einzige deutsche Marke im Stellantis-Konzern und haben allein dadurch bereits eine besondere Stellung. Unsere Positionierung ist klar: Wir elektrifizieren unser gesamtes Portfolio und sind ein elektrischer Vorreiter. Wir haben einen starken Fokus auf unsere Kunden, auf die Digitalisierung und generell darauf, erreichbare, elektrifizierte Mobilität zu liefern. Als ‚German Energy Brand‘ haben wir dank der modularen Konzernplattformen zudem hervorragende Optionen, flexibel auf die Nachfrage im Markt zu reagieren.
DIE AUTOSEITEN: Die Marke Opel fühlt sich innerhalb des Konzerns wohl?
Rebecca Reinermann: Ja, sehr. Wir sind ein integraler Teil von Stellantis.
DIE AUTOSEITEN: Ist eine Wende in der Außendarstellung der deutschen Marke notwendig, um die Markenposition zu festigen, in einem Konzern mit Mehr-Marken?
Rebecca Reinermann: Opel hat eine ganz klare Strategie. Wir gestalten die Zukunft mit hervorragenden Produkten, mit innovativen Technologien, mit der Elektrifizierung und mit unserem klaren und mutigen Design. Auf all das bauen wir – mein Marketing-Team und ich sowie alle, die daran beteiligt sind, Opel dem Kunden nahezubringen.
DIE AUTOSEITEN: Wie würden Sie die DNA der Marke Opel beschreiben? Was sind die Merkmale, die Opel ausmachen, auch als deutsche Marke?
Rebecca Reinermann: Opel ist die einzige deutsche Marke im Konzern. Wir entwickeln und designen unsere Fahrzeuge in Deutschland. Und wir vertreten deutsche Werte. So legen wir etwa besonderes Augenmerk auf Qualität. Der Grandland wird in Eisenach produziert und der Astra am Stammsitz in Rüsselsheim. All dies macht uns natürlich auch zur deutschen Marke – sowie die Ausrichtung unseres Produktes, das klare, mutige Design mit dem neuen Vizor, dem Opel-typischen Gesicht, und unserem starken Logo, dem Opel-Blitz.
DIE AUTOSEITEN: Wie alt ist Opel wirklich, und wie frisch ist Ihre Modellpalette?
Rebecca Reinermann: Opel ist eine junge und attraktive Marke. Schauen Sie beispielhaft auf das Kleinwagen-Segment: Der Corsa ist seit 40 Jahren ein Besteller, und er sieht weiterhin absolut frisch aus. Ich finde, das sagt schon alles. Opel hat hier die letzten Jahrzehnte sehr viel richtig gemacht und sich immer wieder neu erfunden. Wir haben ein sehr aktuelles und komplettes Produktportfolio mit einer sehr ausdrucksstarken Designsprache – das repräsentiert uns. Die Kunden, die wir mit unseren Modellen begeistern, wie zum Beispiel mit dem Mokka, sind insbesondere neue Kunden mit einer hohen Design-Affinität. Den neuen Frontera, den wir dieses Jahr einführen, gibt es in der rein elektrischen Variante unter 29.000 Euro und in der Hybrid-Variante schon unter 24.000 Euro. Der spricht natürlich junge und moderne Familien an, die es zu schätzen wissen, dass sie ein auf das Wesentliche fokussierte, ausgeprägtes Opel-Produkt erhalten werden. Darauf haben wir auch das Marketing ausgerichtet und führen mit dem Frontera unsere neue ‚Digitale Experience‘ ein. So können unsere Kunden unser Produkt ganz im Sinne des Zeitgeistes ‚mobile first‘ über ihr Mobiltelefon in einer einfachen und interaktiven Art völlig neu digital erleben.
DIE AUTOSEITEN: Sie haben auch sehr traditionsreiche Baureihen mit einem traditionsreichen Namen wie Corsa und Astra. Ist das die DNA der Marke?
Rebecca Reinermann: Wir haben starke Modellnamen, und Sie haben Recht, der Corsa ist ein starker Modellname, genauso wie der Astra und der neue Frontera. Deswegen kommt der Name Frontera nun erneut zum Einsatz. Und natürlich war auch der Manta immer ein sehr berühmtes Opel-Modell. (Lächelt.)
DIE AUTOSEITEN: Die E-Mobilität hat auf dem deutschen Markt etwas an Tempo eingebüßt. Wie wollen Sie die wieder ankurbeln oder sehen Sie da eher einen Schwenk auf die traditionsreichen Motorisierungen?
Rebecca Reinermann: Es kommt natürlich immer mal zu Schwankungen in der Nachfrage. Aber wir haben eine ganz klare Ausrichtung hin zur Elektromobilität – und diese E-Strategie verfolgen wir. So führen wir dieses Jahr auch noch zwei neue Opel-SUV ein. Damit bieten wir bereits 2024 in jeder Modellreihe mindestens eine batterieelektrische Variante an. Und für Kunden, die aktuell noch nicht direkt batterieelektrisch fahren möchten, bieten wir auch Modelle mit 48-Volt-Hybridtechnologie an. Hier zeigt sich erneut der große Vorteil von Multi-Energy-Plattformen, die uns die Flexibilität geben, dem Kunden die Antriebsform zu bieten, die er bevorzugt. So nehmen wir unsere Kunden gleichzeitig schrittweise mit und bringen ihnen die E-Mobilität näher. In ihrer individuellen Geschwindigkeit. Und wir haben den großen Vorteil, dass wir zahlreiche Modelle unserer bestehenden Produktpalette bereits elektrifiziert und rein elektrisch anbieten können. Das heißt, die Kunden müssen sich nicht umgewöhnen. Beispiel Astra, hier können sich die Kunden aussuchen, welchen Antrieb sie gerne fahren möchten. So wird der neue Astra nicht nur rein elektrisch, sondern auch als Plug-in-Hybrid und Verbrenner angeboten.
DIE AUTOSEITEN: Opel hat auch eine große Tradition im Motorsport. Es gibt den Rallye-Cup mit dem rein elektrischen Corsa. Wie sehen Sie das Engagement aus der Sicht des Marketings?
Rebecca Reinermann: Der ADAC Opel Electric Rallye Cup ist ein Pionierprojekt und einzigartig. Es ist der einzige rein elektrische Marken-Cup im Rallyesport und damit auch eine Mustervorlage für die Zukunft des elektrischen Motorsports. Unsere Talente fahren den elektrischen Corsa Rallye, und wir beziehen den Strom dazu übrigens aus nachhaltigen Energiequellen. Es handelt sich zudem um Kundensport. Es gibt ein Starterfeld junger Talente, auch viele weibliche Teams. Daran sehen Sie, dass solch eine Aktivität sehr stark zieht und emotional eine Bindung darstellt, einerseits zur Marke, aber natürlich auch zum Motorsport. Und das ist wunderbar für Opel, zumal wir seit jeher im Motorsport erfolgreich waren und diese Erfolgsgeschichte nun weiterschreiben und die Elektromobilität dabei ebenfalls voranbringen. Auch hier steht unser Motto ‚Forever forward‘ ganz maßgeblich im Vordergrund. Und es ist ein Paradebeispiel für den Pioniergeist von Opel und dafür, wie wir die Herausforderungen im Marketing angehen.