Ford will große Chance nutzen
Mit neuen Produkten stärker vom Wettbewerb differenzieren
Ford fährt derzeit durch die größte Transformation seiner fast 120-jährigen Unternehmensgeschichte, so beschreibt es Dr. Christian Weingärtner, Geschäftsführender Direktor für Ford Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Geschäftsführer Marketing und Sales der Ford-Werke GmbH. Parallel mit der Entwicklung hin zu einem vollelektrischen Fahrzeugportfolio werde sich die Marke neu und eindeutig positionieren und alle kommenden Produkte würden dies eindrucksvoll widerspiegeln, erläuterte Dr. Weingärtner gegenüber DIE AUTOSEITEN. Der Schlüsselbegriff sei dabei „Adventurous Spirit – Lust am Abenteuer“. „Wir bei Ford in Europa setzen auf Werte wie Freiheit und Abenteuer sowie auf hochemotionale, ikonische Fahrzeuge wie zum Beispiel den Mustang, den Ranger oder den Bronco. Wir wollen unseren Kunden ein Freiheits- und Lebensgefühl vermitteln, das im Kleinen wie im Großen ‚on the road‘ erlebt werden kann. Wir liefern das, was nur Ford liefern kann: authentische und glaubwürdige Produkte“, sagte Dr. Christian Weingärtner im Gespräch.
Die neue Generation des Ranger Raptor – Top-Modell von Europas erfolgreichstem Pick-up –, wird in diesen Tagen an die ersten Kunden ausgeliefert. Der Ford Bronco wird voraussichtlich ab Mitte 2023 in Deutschland bestellbar sein und der vollelektrische F-150 Lightning wird bis auf weiteres in Europa nicht angeboten werden, zumal Features wie zum Beispiel die Ladeanbindung, die Stromspannung und verschiedene Technik-Module an europäische Verhältnisse angepasst werden müssten. Der F-150 Lightning unterstreicht aber, dass Ford bei der Elektromobilität „all in“ geht und dass auch vollelektrische Fahrzeuge die neue „Adventurous Spirit“-Markenpositionierung des Unternehmens authentisch verkörpern können.
Ford sei in Europa im Pkw-Bereich, gemessen an den Stückzahlen, ein eher kleinerer Anbieter, so Dr. Christian Weingärtner. „Daher werden wir unser europäisches Pkw-Geschäft neu denken und künftig deutlich pointierter auftreten. Wir werden deutlich spannender und emotionaler und uns auf Produkte konzentrieren, die nur Ford kann“. Ford produziere seit 1925 in Deutschland, mittlerweile seien über 47 Millionen Fahrzeuge von den Fließbändern im Inland gerollt. „Wir haben also eine lange und erfolgreiche Tradition in Deutschland. Unsere Wurzeln liegen aber ganz klar in den USA und wir sind heute der größte verbliebene amerikanische Hersteller auf europäischem Boden“. Bei Amerika denke man positiv an den „Adventurous Spirit“, also an Freiheit, Abenteuer, Outdoor. „Daher wollen wir uns eben genau mit solchen Produkten platzieren, die positive Emotionen hervorrufen und die eben keine mehr oder weniger beliebig austauschbaren Allerweltautos sind“, erläuterte Weingärtner.
Gegenüber DIE AUTOSEITEN sagte Dr. Christian Weingärtner, Geschäftsführer Marketing und Sales der Ford-Werke GmbH, dass Ford bis 2024 drei neue vollelektrische Pkw-Modelle und vier neue vollelektrische Nutzfahrzeug-Modelle in Europa auf den Markt bringen wird. Zwei dieser drei neuen Pkw-Modelle – ein mittelgroßes, fünfsitziges Crossover und ein Sport-Crossover – werden ab 2023 beziehungsweise ab 2024 im Cologne Electrification Center (CEC) von den Bändern rollen, das derzeit am Standort Köln entsteht. Bei dem dritten Modell handelt es sich um eine vollelektrische Version des Ford Puma, die ab 2024 im Werk Craiova (Rumänien) gebaut werden wird. Diese neuen, vollelektrischen Modelle werden die neue Ausrichtung der Marke sichtbar verkörpern. „Das sind superspannende Produkte, die perfekt in unsere neue Marken-Ausrichtung passen“, so Weingärtner.
„Die Zukunft von Ford ist elektrisch”, betonte Weingärtner. Das Unternehmen werde die Elektrifizierung seines Produktangebots mit Macht vorantreiben. „Wir gehen bei der Elektromobilität ‚all in‘. Dies sei für Ford eine große Chance: „Wir nutzen die Elektrifizierung, um uns mit den künftigen Produkten stärker vom Wettbewerb zu differenzieren“. Ab 2026 wird Ford in jeder Pkw-Baureihe mindestens ein Plug-in-Hybrid- oder ein vollelektrisches Modell im Angebot haben. Ebenfalls ab 2026 will Ford in Europa jedes Jahr bereits mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge – Pkw und Nutzfahrzeuge – verkaufen. Ab 2030 wird das Pkw-Angebot des Unternehmens in Europa nur noch aus rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bestehen.