Der Promi-Hotspot Formel 1
Für einige Schauspieler ist das F1-Fahrerlager fast ein zweites Zuhause
Eigentlich sind sie den roten Teppich gewohnt, trotzdem drängen sie sich auf den harten Asphalt der Formel 1: Prominente aus unterschiedlichsten Bereichen wie Schauspieler, Sportler, Politiker, Royals und milliardenschwere Industrielle sonnen sich im Boomk der Formel 1. Die A-Liste der Prominenten lässt sich allerdings nicht bei jedem Rennen blicken. Schließlich muss die Location schon attraktiv sein. Deshalb ist die Prominenten-Dichte bei Rennen wie Monaco, Miami, Austin, Las Vegas aber auch Bahrain besonders hoch.
Sportler sind gern gesehen
Tennisspieler wie Roger Federer oder die Williams-Schwester sieht man immer wieder im Fahrerlager. Boris Becker war früher ein häufiger Gast. Fußballer wie Kilian Mbappe, Cristiano Ronaldo oder Neymar kommen selten, sorgen dann aber für besonders große Aufmerksamkeit – dagegen ist David Beckham Stammgast in der Startaufstellung. Auch Leichtathletik-Star Usain Bolt ist seit Jahren Gast bei der Formel 1. Fußball-Funktionäre wie FIFA-Boss Gianni Infantino besuchen ebenfalls die großen Events wie Monaco, Las Vegas, aber auch die Rennen im mittleren Osten.
Einige Royals sind ihr ganzes Leben lang F1-Fans gewesen. Der spanische König Juan Carlos erhielt als Kronprinz schon von dem deutschen adligen Rennfahrer Graf Berghe von Trips 1960 Fahrunterricht und hat seine Liebe zur Formel 1 nie verloren. Als Fernando Alonso 2003 in Ungarn seinen ersten Grand Prix gewann, rief wenige Minuten später schon Juan Carlos dessen Vater an, um zu gratulieren. Auch der schwedische König Carl XI. Gustaf war sein ganzes Leben lang ein Fan und kommt auch heute noch zum Monaco Grand Prix. Das holländische Königspaar wurde durch Max Verstappen zum F1-Fan und bei den englischen Royals ließ sich zumindest Prinz Harry 2023 überraschend in Austin blicken.
Der Versuch eines F1-Films
Für einige Schauspieler ist das F1-Fahrerlager fast ein zweites Zuhause. Michael Douglas ist ein langjähriger F1 Fan und hat auch seine Frau Catherine Zeta-Jones davon überzeugt. Brad Pitt hat irgendwann derart Blut geleckt, dass er 2023 angefangen hat, einen Film über die Formel 1 zu drehen. Er spielt einen in die Jahre gekommenen Rennfahrer, der seinem jungen Teamkollegen hilft. Im Verlauf der Saison 2023 wurden einige Szenen gedreht, bis das Projekt wegen des US-amerikanischen Streiks der Film-Gewerkschaften unterbrochen wurde. Schon vor 20 Jahren hat sich auch Sylvester Stallone an einem F1-Film versucht, ist aber gescheitert. Trotzdem taucht „Rocky“ immer wieder im Fahrerlager auf und genießt die ganz besondere Atmosphäre. Auch Schauspieler Jason Statham scheint von der Formel 1 fasziniert. Kein Wunder, denn in seinen Filmen gehören wilde Autoverfolgungsjagden regelmäßig zum Drehbuch. Wer erinnert sich nicht an die Filmreihe „Der Transporter“?
Hugh Grant besucht gerne den Grand Prix in Monza aber auch das F1-Spektakel in Monaco und in Miami treten sich die US-Celebrities gegenseitig auf die Füße. Vin Diesel warb 2023 für den neuesten Film der „Fast and Furious“ Reihe. Tom Cruise war ein eher unscheinbarer Gast in der Startaufstellung und machte Schlagzeilen, weil er in Begleitung von Sängerin Shakira in Miami war. Die ging dann nach dem Rennen mit Lewis Hamilton zum Dinner und entschied damit, wer in Miami der echte Top Gun-Pilot ist... – Hintergrund: Lewis Hamilton war übrigens jahrelang mit der Sängerin Nicole Scherzinger zusammen und Red Bull Teamchef Christian Horner hat sein Spice Girl Geri Halliwell sogar geheiratet.
Auch die weltgrößten DJs wie Tiesto sind in der F1 unterwegs und unterhalten vor allem bei vom Bierbrauer Heineken gesponserten Grands Prix die Zuschauer nach dem Rennen. Und die Australierin Kylie Minogue, mit deren Schwester Weltmeister Jacques Villeneuve eine zeitlang liiert war, sang bei der Eröffnung des Las Vegas Grand Prix 2023.
Das Aus für „Günther“
Die Formel 1 zieht aber nicht nur Prominente an, sie kann auch aus Mitarbeiter der Formel-1-Branche vorübergehend Celebrities machen: der eher biedere Haas-Teamchef Günther Steiner wurde durch die amerikanische Netflix-TV Serie „Drive to Survive“ zum Filmstar – mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Speziell in den USA trifft man zahlreiche Steiner-Fans, die sogar mit T-Shirts des berühmten „Günther“ herumlaufen. Auch in Japan wurde die Hysterie um den Südtiroler von Jahr zu Jahr größer, Steiner genoss das Bad in der Menge sichtlich. Er ließ sogar eine Biografie über sich schreiben. Doch Ende 2023 wurde es Haas Formel-1-Teambesitzer Gene Haas zu bunt, er verlängerte den Vertrag des Teams mit Günther Steiner nicht mehr. Sowohl seine Fans als auch der Südtiroler waren von diesem abrupten Ende ziemlich überrascht. Im Februar 2024 erscheint die neue Staffel von „Drive to Survive“ über die Saison 2023. Darin spielt Steiner nochmals eine Hauptrolle. Es wird wohl seine letzte innerhalb der Formel 1 bleiben.
F1-Photos by Lukas Gorys