Mehr Elektro-Power für die Formel 1

Mehr Elektro-Power für die Formel 1

Die neue Saison startet, aber alle Augen sind schon auf 2026 gerichtet

Im kommenden Jahr ändert sich das Reglement der Formel 1 drastisch: Sowohl die Autos als auch die Motoren der Formel 1 werden stark geändert – damit werden die Karten komplett neu gemischt.  

Eine zentrale technische Rolle übernimmt ab 2026 der Hybrid-Antrieb der Formel 1. Der Anteil der elektrischen Energie an der Gesamtleistung wird deutlich gesteigert. Die Leistung des Elektromotors (MGU-K) springt von derzeit 150 kW auf 350 kW (etwa 470 PS). Damit kommt ab 2026 fast 50 Prozent der gesamten Antriebsleistung aus Elektroenergie. Aber auch der Verbrennungsmotor wird modifiziert: Die Leistung wird von 550 kW (etwa 750 PS) auf 400 kW (etwa 544 PS) reduziert, denn ab 2026 werden die Verbrennungsmotoren 100 Prozent synthetische Kraftstoffe einsetzen, was die CO₂-Emissionen der Formel-1-Motoren auf 0 reduziert. Massive Änderung im Vergleich zur bisherigen Hybrid-Formel: Die sogenannte „Motor-Generator-Unit Heat“ (MGU-H), die Energie aus den Abgasen des Motors holte, wird abgeschafft. Damit verlieren die Power-Units ihre legendäre Komplexität, an der vor allem in den ersten Jahren des Reglements einige Motoren-Hersteller scheiterten. Trotzdem bleibt die Gesamtleistung der Triebwerke bei über 1.000 PS.

Die neue Formel 1 speckt ab und wird in den Abmessungen reduziert: Ab 2026 soll das Gewicht von fast 800 kg auf 750 kg sinken. Der Radstand der Fahrzeuge wird von 3,60 Metern auf 3,40 Meter verkürzt, die Fahrzeugbreite von 2,00 Metern auf 1,90 Meter. Weil die 50-Prozent-Elektropower auf den Geraden wieder rekuperiert werden müssen und dadurch die Topspeed der Rennwagen zu stark reduziert würde, erlaubt man als Ausgleich die aktive Verstellung der Front- und Heckflügel während der Fahrt. Damit wird der Luftwiderstand auf den Geraden reduziert und die Autos werden in der Phase der Rekuperation schneller.

Fernando Alonso und Adrian Newey

Fest steht, dass dies alles optimal aufeinander abzustimmen die große Herausforderung sein wird. Die Gefahr ist groß, dass zu Beginn des neuen Reglements ein Automobil-Hersteller die neuen Herausforderungen besser in den Griff bekommt, als alle anderen. 2014 schaffte Mercedes-Benz dieses Kunststück. 2022 bei der Wiedereinführung des Wingcar-Konzepts war es Red Bull. Und 2026? Bei einem neuen technischen Reglement sollte man einen ganz besonderen Designer in seinem Team haben: Adrian Newey. Der erfahrene Star-Designer wechselte bereits für 2025 zu Aston Martin.