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Wissenstransfer bei der Ladestrategie
Das Batteriesystem des ID.R wurde mit Know-how aus der Serienforschung von Volkswagen entwickelt. „Die Bordelektronik wird von den elektromagnetischen Abstrahlungen des Hochvolt-Systems abgeschirmt“, erklärt Bertram. Solche Erkenntnisse aus den Einsätzen des ID.R fließen auch in die Serienentwicklung der ID. Familie ein. Der Wissenstransfer betrifft auch die Ladestrategie, sowohl bei der externen Aufladung als auch bei der Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung) während der Fahrt. „Ziel ist es, den ID.R mit jeder einzelnen Batteriezelle im optimalen Ladezustand zum Rekordversuch antreten zu lassen“, sagt Bertram. Im temporär errichteten Servicepark am Nürburgring wird der ID.R von zwei Schnellladesystemen mit geringer Anschlussleistung versorgt. „Dadurch bleibt die Hitzeentwicklung gering, obwohl die Batterien innerhalb von 20 Minuten geladen werden“, begründet Bertram.
Marc-Christian Bertram, Leiter Elektrik und Elektronik bei Volkswagen Motorsport
Zur hohen Effizienz des ID.R zählt auch, dass die beim Bremsen freiwerdende Energie genutzt wird. In diesen Phasen arbeiten die Elektro-Motoren als Generatoren. Durch die Rekuperation erzeugt der Rennwagen rund zehn Prozent der benötigten Energie selbst. Beim etwa gleich langen Bergrennen am Pikes Peak fuhr Romain Dumas mit dem ID.R im Juni 2018 bereits einen Streckenrekord. „Die Phasen mit hoher Leistungsabgabe und damit die größte Belastung für die Batterien waren am Pikes Peak Abschnitte mit starker Steigung“, sagt Bertram. „Auf der Nordschleife sind es lange Geraden, auf denen bis zu eine Minute lang die volle Leistung abgerufen wird.“ Auf der Nordschleife werden mehr als 185 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit erwartet.