Formel 1 ist wieder begehrt
Ford steigt mit Red Bull in die Königsklasse ein
Der amerikanische Automobilkonzern Ford hat am 3. Februar 2023 bekannt gegeben, dass man ab 2026 als Motoren-Partner für das Weltmeister-Team Red Bull in die Formel 1 zurückkehrt. Schon Ende August 2022 verkündete der deutsche Premiumhersteller Audi seinen Einstieg für 2026 und General Motors mit seiner Marke Cadillac hat vor einigen Wochen eine strategische Partnerschaft mit dem Andretti-Team angekündigt, das derzeit seinen Einstieg in die Formel 1 vorbereitet. Das sind gute Nachrichten, denn diese Einstiege beweisen, dass die Königsklasse des Motorsports mit ihrem neuen Motorenreglement ab 2026 zu einer attraktiven Plattform für die Automobil-Konzerne wird.
Die Geschichte der Automobilhersteller in der Formel 1 verläuft wellenförmig – sie kamen, kommen und gehen auch wieder. Die letzte Hochphase der Konzerne liegt mittlerweile 20Jahre zurück: Anfang der 2000er waren neben Ferrari (als einziger Herstellerununterbrochen seit Beginn der F1-WM 1950 dabei) BMW, Mercedes, Renault, Honda, Toyota und Jaguar (gehörte damals zu Ford) engagiert. Die Formel 1 boomte, aber das Engagement der Hersteller hatte auch ihre Schattenseite: die Konzerne übertrumpften sich im Wettbewerb mit ihren Investitionen und machten die Formel1 zu einer unbezahlbaren Veranstaltung.
Mit einem neuen Motorenreglement ab 2026 haben die Sportbehörde FIA und die F1-Vermarkter von Liberty Media die Formel 1 wieder für Automobil-Konzerne attraktiv gemacht. Die Eckpunkte: ein Budgetdeckel von 130 Millionen US Dollar pro Jahr ab 2026 bringt finanzielle Planungssicherheit, die komplexe MGU-H (ein Elektromotor, der Energie aus dem Abgasstrom in elektrische Energie umwandelt) fällt weg und der Anteil an der elektrischen Leistung steigt auf 50 Prozent (von 120 auf 350 Kilowatt). Der 1,6Liter Turbo-Verbrenner-Motor wird mit 100 Prozent synthetischem Treibstoffbetrieben, die Systemleistung soll bei über 1000 PS (!) liegen.