Camping-Szene ist heute vielfältiger
Tourismus-Brancheprofitiert von Reisemobil- und Caravan-Urlauber
Der Tourismusstandort Deutschland profitiert von der zunehmenden Anzahl an Menschen, die ihre Freizeit mit einem Reisemobil oder Caravan verbringen. Eine Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) für das Caravaning-Jahr 2022 zeigt, dass diese Entwicklung der heimischen Wirtschaft einen touristischen Umsatz von über 18,1 Milliarden Euro bescherte. Hintergrund: Viel Geld bleibt direkt in den Urlaubsgebieten und kommt der Wirtschaft vor Ort zugute. Von den Ausgaben der Caravaning-Urlauber profitieren dabei nicht nur die Betreiber von Camping- und Stellplätzen, sondern auch Geschäfte, Unternehmen und Dienstleister in den Zielgebieten.
Neue Übernachtungskonzepte
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Reiseverhalten im Caravaning-Tourismusdrastisch verändert. Die Camping-Szene präsentiert sich heutzutage vielfältiger, individueller und heterogener. Entsprechend ist auch das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten heute weitaus vielfältiger als vor 40 Jahren. Neben den traditionellen Campingplätzen haben sich in dieser Zeit alternative Übernachtungskonzepte wie Reisemobilstellplätze entwickelt und etabliert. Zu den größten Vorteilen von Stellplätzen wurden neben der Umsatzsteigerung auch die Neukundengewinnung, die Erhöhung des Bekanntheitsgrades und die Erweiterung des eigenen Angebotes genannt. Beispiel: Mehr als 40 Prozent der Weingüter, diederzeit keine Stellplätze anbieten, planen fest oder können sich vorstellen, in Zukunft solche Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten.
Stabiler Neuzulassungen
2023 wurden insgesamt 90.365 Caravans und Reisemobile in Deutschland neu zugelassen. Nach den Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre ist die von der Branche erwartete Normalisierung des Marktes eingetreten. Mit 68.469 Neuzulassungen bei Reisemobilen und 21.896 Caravan-Neuzulassungen (Wohnwagen) liegt die Branche zwar unter den Rekordjahren 2020 und 2021, verzeichnet aber ein vergleichsweise gutes Jahresergebnis, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) vermeldete.
„Die Caravaning-Branchebefindet sich seit mehr als zwei Jahren in einer Ausnahmesituation. DieUrlauber zeigen weiter großes Interesse an Reisemobilen und Caravans, wie unteranderem die guten Besucherergebnisse der jüngsten Caravaning-Messen bewiesenhaben“, sagte CIVD-Präsident Bernd Löher auf seiner Jahrespressekonferenz in Stuttgart und erklärt weiter, „allerdingsproduziert die Caravaning-Industrie unter erschwerten Bedingungen, da dieAuswirkungen der Pandemie und aktuelle Krisen auch in den Produktionsstättender Hersteller und Zulieferer deutlich spürbar sind. Über 90.000 Neuzulassungensind angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ein sehr solides Jahresergebnisund ein Zeichen dafür, dass sich die Branche trotz aller Widrigkeiten auf einemguten Weg befindet.“