Aston Martin fährt an der Spitze
„Der deutsche Markt ist in Europa der Hauptmarkt“
Wir sprachen mit Andreas Bareis, Executive Director Global Sales, Aston Martin

DIE AUTOSEITEN: Herr Bareis, wie gut war das Jahr 2024 für Aston Martin?
Andreas Bareis: Unser Jahr 2024 war gut, wir haben das Volumen von 2023 halten können. In Europa konnten wir in 2023 zu 2022 einen Anstieg von 38 Prozent erreichen was natürlich toll ist, auch zu sehen, dass wir das Volumen beibehalten konnten, macht 2024 zu einem guten Jahr für Aston Martin.
DIE AUTOSEITEN: Das Jahr 2025 ist gerade gestartet, Aston Martin hat viele neue Modelle im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht. Was erwartet uns 2025?
Andreas Bareis: Zum ersten Mal haben wir alle Produkte, wie zum Beispiel unseren Vanquish Coupé, voll im Verkauf. Die ersten Autos haben wir bereits Ende 2024 ausgeliefert. Jetzt haben wir natürlich ein volles Jahr, in dem wir den Verkauf realisieren können und unsere gesamte Modellpalette an die Kunden ausliefern können. Wir haben erst kürzlich unseren Vantage Roadster gelauncht, der ab Sommer für Kunden verfügbar sein wird. Hier erwarten wir sicherlich noch mal einen Boost. Und zusätzlich zu unserem starken Produktportfolio mit DBX707 mit neuem Interieur, unserem DB12 Coupé und Volante haben wir natürlich auch zum Jahresende die ersten Valhallas zur Auslieferung bereit, unsere ersten Mittelmotor-Sportwagen. Dem schauen wir auch sehr gespannt entgegen. Die Kunden warten bereits darauf und dies ist sehr positiv für uns.
DIE AUTOSEITEN: Wie wichtig ist für Sie der deutsche Markt weltweit gesehen?
Andreas Bareis: Der deutsche Markt ist in Europa der Hauptmarkt, unser Hauptdriver für Europa. Weltweit gehört er natürlich zu den Top Märkten. Wir erhöhen in Deutschland unsere Anzahl an Händler, dies haben wir letztes Jahr bereits getan und werden es auch dieses Jahr fortsetzen. Hier zeigt sich, wie wichtig für uns Deutschland ist. Und das wollen wir weiter so beibehalten und unser organisches Wachstum fortführen.

DIE AUTOSEITEN: Sie haben jetzt in Baden-Baden einen neuen Inner-City-Showroom eröffnet. Wie ist der Vertrieb innerhalb Deutschlands strukturiert?
Andreas Bareis: Wir haben in Deutschland aktuell elf Händlerstandorte. Wir haben auch eine White Spot Study durchgeführt, um sicherzustellen, dass wir an den relevanten Standorten in Deutschland präsent sind und Demand-Kunden haben. Wir haben uns ebenfalls den Market Share angeschaut und haben in Deutschland eine sehr gute Abdeckung.
DIE AUTOSEITEN: Wie würden Sie die DNA von Aston Martin definieren?
Andreas Bareis: Unsere DNA ist sehr stark geprägt vom Design. Jeder Aston Martin, auch speziell in der Vergangenheit, hat immer durch seinen Stil und seine Eleganz überzeugt. Was wir jetzt hinzugefügt konnten, ist die Technologie, aber auch die Performance. Mit unserem Formel-1-Engagement, was genau das reflektiert und gleichzeitig mit einem ganz neuen Interieur, sind wir den Schritt von Top-Premium auf Ultra-Luxury gegangen.
DIE AUTOSEITEN: Ist der Motorsport mehr als ein Marketing-Tool?
Andreas Bareis: Ja, für uns ist es definitiv so. Für Aston Martin ist es eines der stärksten Marketingtools weltweit. Fast jedes zweite Wochenende, wo man einfach im direkten Engagement auch mit Kunden vor Ort sein kann, aber auch die Strahlkraft der Marke spürt. Aber es ist natürlich viel mehr. Für unsere Kunden ist es Teil der Marke zu sein, Aston Martin auch auf der Formel 1 Strecke zu sehen. Von dem her ist es viel, viel mehr als nur ein Marketing-Tool für uns.
DIE AUTOSEITEN: Aston Martin fährt in der Formel 1 immer an der Spitze, mit dem Safety-Car.
Andreas Bareis: Mit dem Safety-Car sind wir immer vorne dran. Und wir schließen auch das Feld mit unserem Medical Car ab. Wir sind 50 Prozent der Rennen involviert, also bei jedem zweiten Formel-1-Rennen stellen wir Safety-Car und Medical Car, was natürlich ein super Exposure für uns ist, insbesondere von der Produktseite betrachtet. Daher ist es immer toll, dass wir unsere Autos richtig in Aktion sehen können.

DIE AUTOSEITEN: Sie haben in diesem Jahr noch ein zweites großes Motorsportprojekt, die 24 Stunden von Le Mans. Was reizt Aston Martin dort teilzunehmen?
Andreas Bareis: Le Mans ist schon immer etwas ganz Spezielles, hat noch einmal eine ganz andere Kunden Fanbase. Und ja, Le Mans ist einfach ein Muss für Motorsportfans und somit sind wir auch sehr glücklich darüber, dass wir in diesem Jahr mit unserem erfolgreichen Valkyrie teilnehmen werden. Wir sind in der letzten Entwicklungs-Phase er des Valkyrie und daher wird es für uns sehr spannend, wenn wir zum ersten Mal unser Auto auf der Rennstrecke in Aktion sehen.
DIE AUTOSEITEN: Ist Aston Martin eine Marke, die ein Volumen an Verkäufen schauen muss? Wie geht man das finanzielle Thema an?
Andreas Bareis: Unsere Herangehensweise ist nicht Volumen, sondern die Nachfrage unserer neuen Modelle, mit dem Vanquish, dem neuen DB12 als Coupé und Volante, unser Vantage als Coupé und Roadster, unser neuer DBX und dem neuen Valhalla. Also mit dem Produktportfolio, das wir jetzt haben, noch mehr Nachfrage steigern zu können und nicht nur auf Volumen zu gehen, also allgemein eine gesunde Balance finden zu können.

DIE AUTOSEITEN: Wenn man den deutschen Markt anschaut, wie ist der Verkauf geteilt, eher den SUV, also den DBX, oder mehr die Sportwagen-Range?
Andreas Bareis: Tatsächlich fast zu gleichen Teilen, wir sind sehr erfolgreich im SUV-Bereich, gerade für die tägliche Nutzbarkeit um für Familien, aber auch für Geschäftsleute, wo unser DBX wirklich täglich genutzt wird, mobil zu sein. Und natürlich die Sportscars, da kommt unsere Marke her. Im Bereich Sportscars waren wir immer schon sehr stark und haben auch eine richtig große loyale Kundenschaft und somit sind wir auch sehr stark gerade mit dem DB12 und Vantage.
DIE AUTOSEITEN: Inwieweit ist es für die Marke hilfreich, aus technologischer Sicht die Nähe zu Mercedes-Benz zu haben?
Andreas Bareis: Mercedes-Benz ist sehr wichtig und ist nicht nur ein Technologiepartner für uns. Es ist natürlich auch ein Shareholder von Aston Martin. Gerade für den Bereich Technologie ist die Zusammenarbeit sehr wichtig, denn hier haben wir den Zugang zu Technologien. Dies ist ein sehr großer Benefit und das werden wir auch so weiterführen.
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